Juliette Villemin & Team

Juliette Villemin & Team

seit 2020

Juliette Villemin war Choreographin, Tänzerin und Tanzpädagogin.
Sie wurde in Bilbao (Spanien) im Klassischen Ballett ausgebildet und war u.a. Solistin am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden und im Euskadischen Ballett Bilbao. Als freischaffende Tänzerin arbeitete sie u.a. mit Izik Galili, Nina Kurzeja, Malaika Kusumi, Alexandra Rauh und Marco Santi zusammen. Seit 2003 unterrichtete sie regelmäßig an verschiedenen Tanzinstitutionen und Hochschulen und leitete Projekte im Bereich der Kulturellen Bildung. 2010 erhielt sie ihren Master of Arts in zeitgenössischer Tanzpädagogik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main.
2005 erarbeitete sie ihr erstes Solostück „bestselbstseller/ all-ein“, das beim Festival euro-scene Leipzig als Bestes Deutsches Tanzsolo ausgezeichnet wurde. Es folgten weitere Arbeiten und Choreographien, die auf Festivals im In- und Ausland gezeigt wurden. Ihre Recherche über den Tanzraum der Moderne mit dem Titel „Monte Verità- Raumdeutungen“, ein TANZFONDS ERBE Projekt – eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes – hatte im Juni 2014 in Stuttgart Premiere und wurde ebenfalls im Bauhaus Dessau und an der Akademie der Künste in Berlin präsentiert. Im Juni 2017 hatte ihre Produktion „SYNCHRONICITY“ Premiere im FiTZ Stuttgart und wurde vom Publikum wie Presse ebenfalls beim Festival „Tanz im Delta“ in Mannheim gefeiert. Ihr Stück “Phobiagora” beschäftigte sich mit der Angst und wurde 2018 im Theaterhaus Stuttgart gezeigt. Es folgten Stücke, die durch die Corona-Pandemie geprägt wurden: “Die Begehrenden” (2020) wurde unter besonderen Heurausforderungen geprobt und schließlich im Theaterhaus zur Aufführung gebracht. “Die Seherinnen” (2021) suchte nach der nonverbalen Kommunikation und basierte auf der Körpersprache von 16 Menschen. Begleitend zu dieser Produktion entstand die Dokumentation THE UNSEEN SIGN, welche erst postmortem im Kino des Atelier im Bollwerk premierte. Ihre letzte Produktion “INTIMACY” entstand 2022 mit einem intergenerativem Cast und sollte die erste einer dreiteiligen Reihe über das Private und Öffentliche werden.

Juliette Villemin verstarb überraschend am 08. Januar 2023.
Ihre künstlerischen Werke werden als tiefgreifende und wahrhaftige Untersuchungen des menschlichen Körpers geschätzt. Ausgehend von den essentiellen Qualitäten des menschlichen Bewegungsvermögens wurden ihr die sozialisierten Verhaltens- und Bewegungsmuster zum Ausgangspunkt spezifischer Tanz- und Bewegungsvokabulare, die sie in poetische Formen und bewegte Bilder transformierte.
Als engagiertes Mitglied des Produktionszentrums Tanz + Performance e.V. Stuttgart setzte sie sich fast 20 Jahre lang für die Belange der Freien Tanzszene in Stuttgart ein und prägte diese durch ihr großes Engagement und ihre inspirierende Persönlichkeit entscheidend mit.

Nach ihrem Tod gründete sich die Produktion Juliette Villemin GbR (Anika Bendel, Luisa Budscherak, Bernhard Eusterschulte), um den künstlerischen Nachlass zu verwalten.

Werkliste (Auszug):
INTIMACY (2022)
The Unseen Sign (2022)
Die Seherinnen (2021)
Die Begehrenden (2020)
Phobiagora (2018)
SYNCHRONICITY (2017)
Monte Verità – Raumdeutungen (2014)

www.juliettevillemin.de/

Tänzerin und Finanzregisseurin seit 2020.